Skonto – Alles was du wissen musst

Neben einem Buch Würfel mit der Aufschrift Skonto

Viele Unternehmen ermöglichen Ihren Kunden bei einer Rechnung einen Skonto oder auch Skontoabzug genannt (eine Art Preisreduktion). Insbesondere können Kunden von Handwerkern häufig bei Zahlung einer Rechnung einen Skontoabzug machen, wenn sie den Rechnungsbetrag innert wenigen Tagen begleichen.

Vorteil für den Lieferanten, er kommt schneller zum Geld. Vorteil für den Kunden, er kann etwas Geld sparen. Allein das liefernde Unternehmen entscheidet, ob sie ein Skonto gewähren oder nicht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Skonto? Einfach erklärt

 

Skonto ist eine Art Preisnachlass, d.h. eine Belohnung für eine schnelle Bezahlung von Rechnungen. Ursprünglich kommt die Bezeichnung Skonti aus Italien. Übersetzt heisst dies „Rabatt“ oder auch „Abzug“. Ein Skontoabzug kann man bei Rechnungsbegleichung nur vornehmen, wenn der Rechnungsbetrag in einer bestimmten und vom Lieferanten definierten Zeit bezahlt wird.

Häufig erwähnt das rechnungsstellende Unternehmen den möglichen Skontoabzug bzw. den skontoähnlichen Rabatt sowie die entsprechende Zahlungsfrist beim Rechnung schreiben. 

 

Beispiel: Skontoabzug

 

Das Einräumen eines Skontoabzugs kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

Innert 30 Tagen ist der Rechnungsbetrag ohne Abzug zahlbar. Wenn die Zahlung innerhalb von 5 Tagen erfolgt, gewähren wir 3 % Skonto.

Auf der Rechnung selbst sollten bei einer Skontierung aber auf jeden Fall die Rechnungsbeträge mit und ohne Skonto aufgeführt sein. Somit überlässt man die Kalkulation des Endbetrags nicht dem Kunden. Der Skonto wird als Skontosatz angegeben, also der Nachlass in Prozent. Typischerweise ist dieser zwischen 2 und 3 Prozent angesetzt.

Da es keine Pflicht für das Gewähren von Skonto gibt, so gibt es auch keine Vorgaben, wie hoch der Skontosatz effektiv sein muss.

Worin liegt der Unterschied zwischen Skonto und Rabatt?

 

Skonto wird oft mit einem Rabatt verwechselt, jedoch besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Preisnachlässen:

Skonto im Vergleich mit Rabatt

1. Ein Rabatt wird Unternehmen üblicherweise gewährt, wenn Kunden grössere Mengen an Waren oder Dienstleistungen kaufen.

  • Unabhängig von der Zahlungsschnelligkeit und oft schon bei der Rechnungsstellung berücksichtigt

  • Verkaufsförderungsmassnahme, häufig an Bedingungen wie Mindestmengen oder bestimmte Produktkombinationen geknüpft

  • Angegeben als Prozentsatz vom Listenpreis oder als fester Betrag, direkt in die Preisgestaltung einbezogen

 

2. Im Gegensatz dazu dient Skonto dazu, Kunden zu einer schnellen Zahlung zu motivieren. Die Preisreduktion soll Kunden anregen, ihre offenen Rechnungen zügig zu begleichen.

  • Zeitlich begrenzt. Angebot nur bei Zahlung vor einem bestimmten Datum (z. B. innerhalb von 10 oder 14 Tagen nach Rechnungsstellung)

  • Finanzieller Anreiz für schnelle Zahlungen. Hilft dem Verkäufer, seine Liquidität zu verbessern

  • Wird als meist Prozentsatz des Rechnungsbetrags ausgedrückt und vom Gesamtbetrag abgezogen, wenn die Zahlungsbedingungen erfüllt sind

Welche Arten von Skonto gibt es?

 

Grundsätzlich wird zwischen dem Kundenskonto und dem Lieferantenskonto unterschieden:

Infografik Lieferantenskonto und Kundenskonto

1. Lieferantenskonto:

Ein Lieferantenskonto dient dazu, den Kunden zu einer schnellen Begleichung der Rechnung zu motivieren. 

Der Lieferant gewährt einen prozentualen Nachlass, sofern der Kunde die Rechnung innerhalb einer festgelegten, oft kurzen Frist oder im Voraus bezahlt. Dadurch erhält der Lieferant schneller sein Geld und verbessert seine Liquidität. Für den Kunden bedeutet dies eine Reduzierung der Anschaffungskosten für die erhaltenen Waren oder Dienstleistungen.

2. Kundenskonto:

Im Gegensatz zum Lieferantenskonto bezieht sich das Kundenskonto auf einen Preisnachlass, den der Kunde dem Lieferanten unter bestimmten Bedingungen gewährt. 

Dieser Fall ist selten und tritt meist in speziellen Vertragsverhältnissen auf. Beispielsweise könnte ein Großkunde mit einem kleinen Lieferanten ein Skonto vereinbaren, wenn er im Gegenzug einen langfristigen Auftrag vergibt und für alle Auftragsetappen schnelle Zahlungen garantiert. Das Unternehmen, das das Skonto gewährt – in diesem Fall der Kunde – verbucht die Summe des Skontos als Kostenbestandteil in seiner Buchhaltung, was zu einem reduzierten Umsatzerlös führt.

Welche Vorteile bietet die Gewährung von Skonto?

Ein Skonto bietet neben einer schnelleren Zahlungsabwicklung sowohl dem Lieferanten als auch dem Kunden weitere Vorteile:

Vorteile für den Lieferanten

  • Optimierte Liquidität: Motiviert den Kunden zur schnellen Zahlung, was den Cashflow verbessert und für Sicherheit in der Liquiditätsplanung sorgt.

  • Minderung des Risikos: Verringertes Risiko von Zahlungsausfällen durch schnellere Zahlungseingänge.

  • Gesteigerte Kundentreue: Steigert die Kundenbindung, da der Kunde durch die Wertschätzung eher bereit ist, weitere Geschäfte abzuwickeln.

  • Entlastung der Administration: Weniger Aufwand in der Verwaltung offener Forderungen, da keine Zahlungserinnerungen oder Mahnungen nötig sind.

 

Vorteile für den Kunden

  • Einsparung von Kosten: Möglichkeit, die Kosten für Waren oder Dienstleistungen zu senken.

  • Flexibilität: Wahlmöglichkeit ür den Kunden, das Skonto zu nutzen, wodurch Flexibilität in der eigenen Liquiditätsplanung gewonnen wird.

  • Aufbau von Vertrauen: Skonto-Angebote signalisieren eine gesunde Geschäftsbeziehung und gegenseitiges Vertrauen.

  • Wettbewerbsvorteil: Senkung der Betriebskosten durch Skonti, was einen Wettbewerbsvorteil darstellt.

 

Was ist die Skontofrist und ab wann beginnt sie?

  • Definition Skontofrist: Die Skontofrist ist der Zeitraum, in dem ein Rechnungssteller seinem Kunden einen Rabatt (Skonto) auf den Rechnungsbetrag gewährt.

  • Ab wann beginnt die Skontofrist? Das lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt von den genauen Skonto-Vereinbarungen im Vertrag ab.

 

Praxisbeispiel: Skontofrist beträgt 7 Tage

Bei einer klassischen Skontoklausel, wie „4% Skonto bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungseingang“, startet die Frist ab dem Zeitpunkt des Rechnungseingangs beim Auftraggeber, nicht ab dem Rechnungsdatum. Andernfalls könnte der Rechnungsaussteller die Rechnung so spät versenden, dass ein Skontoabzug nicht mehr möglich wäre.

Skonto berechnen: So gehst Du vor

Skonto kann mit dieser einfachen Formel berechnet werden: Preis minus Skonto gleich Rechnungsbetrag

Die Formel zur Berechnung von Skonto
Kreditoren in pebe Live

Beispiele: Skonto berechnen

  • Beispiel 1 (vereinfacht):

Ein Schweizer Unternehmen stellt eine Rechnung über CHF 1’000.00 für eine erbrachte Leistung aus. Auf diesen Betrag wird die Mehrwertsteuer von 8.1 % aufgeschlagen, was zu einem Gesamtbetrag von CHF 1’081.00 führt.

Bei rechtzeitiger Zahlung innerhalb der Skontofrist darf der Kunde einen Skonto von 3 % abziehen. Das entspricht einem Abzug von CHF 32.43 vom Gesamtbetrag.

Somit reduziert sich der neue Rechnungsbetrag auf CHF 1’048.57.

  • Beispiel 2:

Die nach vereinbarten Entgelten und nach der Saldosteuersatzmethode abrechnende Holzer AG liefert einer Kundin am 15. November 2023 Büromöbel. Die Rechnung über CHF 30’000 inkl. 8.1 % MWST wird am selben Tag ausgestellt. Die Holzer AG deklariert die CHF 30’000 in der Abrechnung für das zweite Halbjahr 2023. Die Kundin macht den Skontoabzug von 3 % geltend und bezahlt am 25. November 2023 den Betrag von CHF 29’100.

Die Holzer AG bringt die durch den Skontoabzug eingetretene Entgeltsminderung von CHF 900 in der Abrechnung für das erste Halbjahr 2024 unter Ziffer 235 als Entgeltsminderung in Abzug. Diese Entgeltsminderung wirkt sich ausschliesslich auf die unter Ziffer 322 und 332 (bisheriger Saldosteuersatz) deklarierten Umsätze aus.

Die nach der effektiven Methode abrechnende Kundin muss ihren Vorsteuerabzug entsprechend korrigieren (Art. 41 Abs. 2 MWSTG).

  • Beispiel 3:

Ein Schweizer Unternehmen erhält von einem IT-Dienstleister eine Rechnung über 1’000 CHF netto. Auf den Rechnungsbetrag entfallen zusätzlich 8.1 % Mehrwertsteuer, was 81 CHF ergibt. Der zu zahlende Bruttobetrag liegt somit bei 1’081 CHF. Dem Unternehmen wird ein Skontosatz von 3 % bei einer Skontofrist von 10 Tagen eingeräumt. Bezahlt das Unternehmen den Rechnungsbetrag innerhalb der gewährten Frist, darf es 3 % des Bruttobetrags abziehen.

Daraus ergibt sich folgende Rechnung:

1’081 CHF × 0.03 = 32.43 CHF

Allerdings reduziert sich der Nettobetrag nicht um die vollen 32.43 CHF, da der Skontosatz von 3 % auch auf die Mehrwertsteuer angerechnet wird.

Es ergeben sich also folgende Abzugsbeträge:

  • Netto-Rechnungsbetrag: 1’000 CHF x 0.03 = 30.00 CHF

  • Mehrwertsteuerbetrag: 81 CHF x 0.03 = 2.43 CHF

Der Nettobetrag nach Abzug des Skontos beträgt also 970 CHF. Gleichzeitig verringert sich die Mehrwertsteuer auf 78.57 CHF.

Das Unternehmen profitiert also lediglich vom Netto-Skonto (30.00 CHF). Die restlichen 2.43 CHF wirken sich bei den meisten Betrieben, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, nur auf den durchlaufenden Posten der Mehrwertsteuer aus und sind somit unerheblich.

Muss ich Skonto vom Brutto oder vom Netto abziehen?

Viele fragen sich, ob in der Schweiz das Skonto vor oder nach der Mehrwertsteuer berechnet wird. Die Antwort lautet: Der Bruttopreis (Preis inklusive Mehrwertsteuer) wird um das gewährte Skonto reduziert. Das bedeutet, dass das Skonto nach dem Hinzufügen der Mehrwertsteuer abgezogen wird.

Berechnungsgrundlage für Skonto

Was ist also die Bemessungsgrundlage für die Berechnung? Vielfach wird das Skonto auf dem gesamten Rechnungsbetrag gewährt und zwar inkl. Mehrwertsteuer (Brutto). Es ist aber auch möglich, den Skontoabzug nur auf einem bestimmten Bereich z.B. den Dienstleistungskosten gewährt werden. Interessant ist es, wenn man bereits in der Offerte bzw. im Angebot auf einen möglichen Rabatt hinweist. Das kann einen zusätzlichen Kaufanreiz schaffen. Wichtig ist, dass der mögliche Preisnachlass bereits zu diesem Zeitpunkt transparent kommuniziert wird.

Abziehen von Skonto

In der Schweiz darf ein Kunde nur dann ein Skonto abziehen, wenn es der Lieferant oder Rechnungssteller (Kreditor) akzeptiert hat. Diese Möglichkeit wird in der Regel vertraglich vereinbart und auf der Rechnung angegeben. Ohne eine solche Vereinbarung und ohne dass der Lieferant auf der Rechnung ein Skonto anbietet, ist es dem Kunden (Debitor) nicht gestattet, eigenmächtig einen Betrag abzuziehen.

Verbuchung von Skonto

Bei der Verbuchung von Skonto sind ein paar Punkte zu beachten. Es wird auf der Ertrags– wie auf der Aufwandseite als eigenes Konto geführt, je nachdem es sich um ein Kundenskonto oder Lieferantenskonto handelt. Im Falle eines Kundenskonto wird der Abzug als Ertragsminderung verbucht. Es ist zu berücksichtigen, dass die Mehrwertsteuer bzw. die Umsatzsteuer wiederum vom Skontobetrag abzuziehen ist, d.h. der Aufwand für die Mehrwertsteuer verringert sich dadurch. Einen guten Überblick über die Verbuchungsmethodik von Preisnachlässen und Rabatten findest Du hier.

Welcher Skontosatz gilt?

Wenn ein Skonto offeriert und das Angebot vom Kunden akzeptiert wird, ist der Skontoabzug gültig, sofern er bereits in der Offerte (zur Offertvorlage) angegeben wurde. Meistens liegt er im Bereich von 2 – 3 Prozent. Natürlich kann aber auch davon abgewichen werden. Weiter gibt es Unternehmen, die eine staffelweise Skonto gewähren (Beispiel: bei Barzahlung 4 %, innert 10 Tage 3 %, innert 20 Tage 1 %). Skonto kann auch als eine Art sehr kurzfristiger und für den Kunden äusserst interessanten Lieferantenkredit betrachtet werden.

Wichtige Begriffe

  • Zahlungsziel: Das Obligationenrecht regelt die standardmässigen Zahlungsbedingungen eines Kaufvertrags. Mit dem Zahlungsziel kann der Liefernde dem Zahlenden eine abweichende Frist einräumen. Er kann also die Dauer zwischen Lieferung und Zahlung bestimmen.

  • Skontofrist: Die Skontofrist bestimmt den Zeitraum, indem der Preisnachlass gewährt wird. Sinnvollerweise wählt man die Skontofrist kürzer als das Zahlungsziel.

  • Skontosatz: Beschreibt den Prozentsatz des gewährten Skontos. Dieser ist üblicherweise zwischen 2-3 Prozent.

  • Skontobetrag: Zahlt der Kunde innerhalb der Skontofrist, kann er anstelle des Nettobetrags den Skontobetrag bezahlen. Dieser berechnet sich als Nettobetrag minus Nettobetrag mal Skontosatz.

  • Zielkauf: Gewährt man dem Zahlenden ein Zahlungsziel und weicht dadurch vom Standard ab, spricht man von einem Zielkauf.

  • Lieferantenkredit: Der vom Lieferanten gewährte Kredit kommt in Form eines Zahlungsaufschubs daher. Bspw. setzt er ein Zahlungsziel von 60 Tagen anstelle der üblichen 30 Tage.

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Philipp Smolarz

Seit +10 Jahren ist Philipp Smolarz als Unternehmer in der Softwarebranche tätig. Seine Fachkenntnisse in der Buchhaltungsbranche fundieren auf die langjährige Praxiserfahrung in leitender Position.

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