Die Schlussbilanz in der Schweiz: Einfach erklärt
- Zuletzt aktualisiert:
- Autor: Martin Steinbrecher
Eine genaue und fehlerfreie Erstellung der Schlussbilanz ist essenziell, um am Jahresende einen vollständigen und transparenten Jahresabschluss zu gewährleisten. Sie dient nicht nur der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch als wertvolle Grundlage, um die wirtschaftliche Gesundheit eines Unternehmens zu bewerten.
Definition: Was ist die Schlussbilanz?
Die Schlussbilanz bildet einen integralen Bestandteil des Jahresabschlusses und gibt einen detaillierten Einblick in die finanzielle Situation sowie die Geschäftsergebnisse eines Unternehmens zum Ende des Geschäftsjahres. Sie ermöglicht es, Umsatz, Gewinn oder Verlust des abgelaufenen Jahres zu ermitteln und dient gleichzeitig als Grundlage für die Eröffnungsbilanz der kommenden Rechnungsperiode.
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Ist das Erstellen einer Schlussbilanz Pflicht?
In der Schweiz müssen Einzelunternehmen und Personengesellschaften mit einem Jahresumsatz von mehr als CHF 500’000 eine vollständige Buchhaltung führen und im Rahmen des Jahresabschlusses eine Schlussbilanz erstellen. Auch Kapitalgesellschaften wie AGs, GmbHs, sowie Kommanditgesellschaften und Genossenschaften unterliegen dieser Regelung.
Einfachere Vorschriften gelten für kleinere Unternehmen und gemeinnützige Organisationen, die weniger als CHF 500’000 Umsatz pro Jahr erzielen. Sie können anstelle eines ausführlichen Jahresabschlusses eine Einnahmen- und Überschussrechnung beim Finanzamt einreichen, was ihnen den bürokratischen Aufwand erleichtert.
Wofür benötigt ein Unternehmen eine Schlussbilanz?
Die Schlussbilanz wird bei Unternehmensauflösung, Fusion, Rechtsformwechsel oder Insolvenz benötigt, um die endgültige Vermögenslage zu dokumentieren und rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Zusätzlich erfüllt sie in der Schweiz mehrere wichtige Funktionen:
Gesetzliche Pflicht: Unternehmen müssen laut OR eine Schlussbilanz erstellen, um Transparenz und rechtliche Vorgaben zu erfüllen.
Entscheidungsgrundlage: Sie unterstützt die Geschäftsführung bei strategischen Entscheidungen, wie Investitionen oder Dividenden.
Finanzielle Übersicht: Sie zeigt die finanzielle Lage am Jahresende, inklusive Vermögen, Schulden und Eigenkapital.
Externe Einblicke: Investoren, Banken und andere Partner nutzen die Schlussbilanz, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu bewerten.
Was ist der Unterschied zwischen Schlussbilanz 1 und 2?
In der Buchhaltung wird zwischen der Schlussbilanz I und der Schlussbilanz II unterschieden:
Schlussbilanz I
Diese Bilanz zeigt den finanziellen Stand des Unternehmens vor der Gewinn- und Verlustverwendung. Sie dient vor allem dem Vergleich verschiedener Geschäftsjahre und gibt Auskunft darüber, wie erfolgreich das Unternehmen war. Sie eignet sich besonders gut für Einzelfirmen und Kollektivgesellschaften, um den Erfolg über abgeschlossene Jahre hinweg zu beurteilen.
Schlussbilanz II
Diese Bilanz wird nach der Verbuchung des Gewinns oder Verlusts erstellt. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Schlussbilanz I und II identisch. Nach der Gewinn-/ Verlustverbuchung wird die Schlussbilanz II zur Eröffnungsbilanz für das nächste Geschäftsjahr. Vor allem bei GmbHs und AGs bleibt der Unterschied oft irrelevant, da sie die Verbuchung erst nach der Generalversammlung vornehmen.
Zusammengefasst: Schlussbilanz I zeigt den finanziellen Zustand vor der Gewinn-/ Verlustverwendung und dient dem Jahresvergleich. Schlussbilanz II entsteht nach der Verbuchung des Erfolgs und bildet die Grundlage für die Eröffnungsbilanz des neuen Geschäftsjahres.
Hinweis: Bei GmbHs und AGs wird der Gewinn oder Verlust meist erst nach der Generalversammlung im Januar verbucht, sodass Schlussbilanz I und II identisch sind und keine Unterscheidung erforderlich ist.
Schlussbilanz erstellen: So geht's
So erstellst du eine Schlussbilanz:
Am Ende jeder Geschäftsperiode schliesst ein Unternehmen alle Erfolgs- und Bestandskonten ab und überträgt die Salden in die Bilanz. Der Unterschied zwischen Aktiva und Passiva zeigt den Gewinn oder Verlust des Unternehmens.
Hier die Schritte im Überblick:
Abschlussbuchungen: Alle Geschäftsvorfälle müssen korrekt erfasst und eventuelle Fehler korrigiert werden. Dazu gehören unter anderem die Berechnung der Mehrwertsteuer, Umbuchungen und die Verbuchung von Abschreibungen, Rückstellungen und Rücklagen.
Erfolgskonten abschliessen: Die Aufwendungen und Erträge werden zusammengeführt, um den Gewinn oder Verlust zu ermitteln.
Bestandskonten abschliessen: Anlagevermögen, Eigenkapital, Fremdkapital und Rückstellungen werden geprüft und abgeschlossen. Die Salden dieser Konten fliessen in das Schlussbilanzkonto.
Schlussbilanz erstellen: Die endgültige Bilanz zeigt die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten am Jahresende.
Prüfen und analysieren: Nach der Erstellung wird die Schlussbilanz analysiert, um die finanzielle Lage zu bewerten und Pläne für das kommende Jahr zu entwickeln.
Beispiel für eine Schlussbilanz
Die Bilanzsummen der Schlussbilanz müssen übereinstimmen. Ein Schlussbilanzkonto eines Handwerkers könnte zum Beispiel so aussehen:
Werte auf dem Schlussbilanzkonto
Bankguthaben: CHF 2’500
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: CHF 12’000
Werkzeuge und Maschinen: CHF 25’000
Kassenbestand: CHF 300
Rohstoffe (z.B. Baumaterialien): CHF 8’000
Fahrzeuge: CHF 15’000
Gewinnrücklagen: CHF 45’000
Gezeichnetes Kapital: CHF 20’000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: CHF 6’000
Rückstellungen: CHF 5’000
Daraus ergeben sich in der Schlussbilanz folgende Werte:
Aktivseite (Aktiven):
Werkzeuge und Maschinen: CHF 25’000
Fahrzeuge: CHF 15’000
Rohstoffe (Baumaterialien): CHF 8’000
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: CHF 12’000
Kassenbestand: CHF 300
Bankguthaben: CHF 2’500
Passivseite (Passiven):
Gezeichnetes Kapital: CHF 20’000
Gewinnrücklagen: CHF 45’000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: CHF 6’000
Rückstellungen: CHF 5’000
Gesamtsumme: CHF 87’800
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Fazit
Die Schlussbilanz ist ein essenzieller Bestandteil des Jahresabschlusses und bietet eine detaillierte Übersicht über die finanzielle Lage eines Unternehmens zum Ende des Geschäftsjahres. Sie dient nicht nur der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch als wertvolles Instrument für Geschäftsführung und externe Interessensgruppen, um finanzielle Entscheidungen auf fundierter Basis zu treffen. Zudem bildet die Schlussbilanz die Grundlage für die Eröffnungsbilanz des nächsten Jahres und ist besonders wichtig bei Ereignissen wie Unternehmensauflösungen oder Fusionen.
Mit modernen Buchhaltungsprogrammen wie pebe Live können Unternehmen den Prozess der Schlussbilanz effizient gestalten, was nicht nur den Zeitaufwand reduziert, sondern auch Fehler minimiert und eine verlässliche Grundlage für künftige strategische Entscheidungen bietet.
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Martin Steinbrecher ist als Online Marketing Specialist bei pebe AG tätig. Er ist für die Verwaltung der Webseiten, den gesamten deutschsprachigen Leadfunnel und die Growth-Strategie zuständig. Zusätzlich leitet er mit seiner umfangreichen Erfahrung die Contentstrategie über sämtliche digitale Kanäle.