Eigenkapital – So viel brauchst du für dein Business
Als Eigenkapital bezeichnet man den Kapitalanteil einer Firma, der vom Unternehmensgründer eingebracht wird.
Bei der Finanzierung einer Unternehmung spielt das Eigenkapital eine wichtige Rolle. Es gilt unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren, den Bedarf davon richtig abzuschätzen.
Demgegenüber steht das Fremdkapital. Dieses beschreibt den Teil des Kapitals der aus anderen Quellen, wie z.B. Investoren bereitgestellt wird.
Woher kommt Eigenkapital?
Bei der Unternehmensgründung bringen die Gründer/Gesellschafter Bar- oder Sachanlagen in die Firma ein. Diese Einlagen werden als Eigenkapital bezeichnet. Bei gewissen Rechtsformen gibt Anforderungen, in welchem Ausmass solches vorhanden sein muss. Es wird bspw. bei der Gründung einer Aktiengesellschaft vorgeschrieben, ein Mindestkapital aus Eigenkapital zu finanzieren wobei dieses mindestens 50’000 CHF (20%) betragen muss. Lesen Sie dazu mehr im OR.
Stellung in der Bilanz
Die Bilanz wird in Aktivseite und Passivseite aufgeteilt. Auf der Passivseite führt man die Mittelherkunft aus, wobei man wiederum in eigene Mittel (Eigenkapital) und fremdem Mittel (Fremdkapital) unterscheidet.
Funktion von Eigenkapital
Das Eigenkapital übernimmt diverse Funktionen in einer Unternehmung:
- Gründungsfunktion
- Gläubigerschutz
- Haftungsfunktion
- Eigenkapital muss vorhanden sein um Fremdkapital aufzunehmen, demnach: Voraussetzung bei der Unternehmensgründung
- Puffer bei Verlusten, daher: Je mehr Eigenkapital desto grössere/längerer Puffer
- Finanzierungsfunktion, bspw. langfristige Sachanlagen
- Verbesserung der Kreditwürdigkeit
- Herrschaftsfunktion
Abgrenzung zu Fremdkapital
Eine klare Abgrenzung zu Fremdkapital ist nicht einfach. Als einen Grundsatz kann man folgende Regel nehmen:
Wenn nur die kleinste Möglichkeit auf Rückzahlung besteht, zählt man die Position in der Bilanz zum Fremdkapital.
Die Unterscheidung lässt sich auch beim Insolvenzverfahren zeigen. Eigenkapital ist immer vollständiges Haftungskapital. D.h. bei einem Unternehmen welches Konkurs anmelden muss, wird sämtliches Eigenkapital in die Konkursmasse aufgenommen.
Vorteile
Ein Unternehmen mit hoher Eigenkapitalquote hat grundsätzlich gute Voraussetzungen. Es wird signalisiert, dass wenig Schulden bestehen und die Finanzierung mehrheitlich aus eigener Tasche erfolgt. Demnach erhöht sich die Kreditwürdigkeit der Unternehmung, insbesondere bei Banken. Weiter ist die Firma gegenüber Fremdkapitalgebern weniger abhängig. Eigene Projekte, vor allem Investitionen können daher aus eigener Tasche finanziert werden.
… und Nachteile
Ein Unternehmen dass sich mehrheitlich aus durch Eigenkapital finanziert kann dadurch aber auch Einfluss verlieren. Bspw. kann es eine Erweiterung der Gesellschafter erfordern, was immer mit Verlust von Mitbestimmungsrechten einhergeht.