Das Hauptbuch einfach erklärt
- Zuletzt aktualisiert:
- Autor: Martin Steinbrecher

Das Hauptbuch ist das Herzstück der finanziellen Aufzeichnung in jedem Unternehmen. Es erfasst alle Geschäftsvorfälle in strukturierter Form und bietet damit eine solide Grundlage, um die wirtschaftliche Lage präzise zu analysieren. Als zentrales Element der doppelten Buchführung steht es in direkter Verbindung zum Journal – gemeinsam sorgen sie für eine vollständige und nachvollziehbare Buchhaltung.
Was ist ein Hauptbuch (Definition)?
Das Hauptbuch ist das strukturierte Gedächtnis deiner Buchhaltung: Hier werden alle finanziellen Bewegungen eines Geschäftsjahres nach Themengebieten – sogenannten Sachkonten – geordnet festgehalten. Egal ob es sich um Einzahlungen auf das Bankkonto, Materialeinkäufe oder offene Forderungen handelt: Jeder Geschäftsvorfall wird dem passenden Bereich zugewiesen und doppelt verbucht (Doppelte Buchhaltung) – einmal im Soll, einmal im Haben.
Während das Journal eine chronologische Aufzeichnung bietet, sorgt das Hauptbuch für die sachliche Sortierung. Es basiert auf einem festgelegten Kontenplan, der als Grundlage für die tägliche Buchungspraxis dient. Mithilfe von Buchungssätzen fliessen alle Vorgänge in die jeweiligen Kontenblätter ein. Zu Beginn eines Geschäftsjahres werden die Bestandskonten mit den Werten des Vorjahres übernommen, am Ende werden die Erfolgskonten abgeschlossen und das Jahresergebnis ermittelt.
Kurz gesagt: Das Hauptbuch sorgt für Übersicht, Ordnung und Nachvollziehbarkeit – und ist damit ein unverzichtbares Werkzeug in der Finanzbuchhaltung (FiBu).
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Bestandteile des Hauptbuches
Das Hauptbuch besteht nicht nur aus einer Liste von Zahlen – es setzt sich aus mehreren Schlüsselelementen zusammen, die gemeinsam eine geordnete und aussagekräftige Buchhaltung ermöglichen:
Die Bilanz bildet das Fundament der finanziellen Lage deines Unternehmens, indem sie zeigt, wie sich Vermögen (Aktiva) und Verpflichtungen (Passiva) gegenüberstehen.
Die Erfolgsrechnung hält fest, wie sich Erträge und Aufwände über das Geschäftsjahr entwickelt haben – und zeigt damit, ob dein Unternehmen Gewinn oder Verlust erwirtschaftet hat.
Die Einzelkonten sorgen für Übersicht: Jedes Konto steht für einen bestimmten Bereich – etwa Kasse, Forderungen oder Miete – und wird einzeln geführt.
Auf den Kontenblättern werden alle Bewegungen eines Kontos im Soll und Haben dokumentiert – geordnet, nachvollziehbar und prüfbar.
Und schliesslich liefert das Journal als chronologisches Grundbuch die Basis für alle Einträge im Hauptbuch.
Wozu dient Ihnen das Hauptbuch?
Das Hauptbuch ist weit mehr als nur ein Sammelbecken für Buchungen – es liefert die Basis für deinen Jahresabschluss. Am Ende jedes Geschäftsjahres werden alle Konten systematisch abgeschlossen, um zwei entscheidende Auswertungen zu erstellen: die Bilanz und die Erfolgsrechnung.
Diese beiden Kennzahlenwerke sind für Investoren und Kreditgeber von zentraler Bedeutung, denn sie zeigen klar auf, wie gesund dein Unternehmen wirtschaftet und wie es um Vermögen, Schulden und Erträge steht. Ob jemand in dein Unternehmen investiert oder dir einen Kredit gewährt, hängt oft massgeblich von diesen Zahlen ab.
Auch gegenüber dem Staat ist das Hauptbuch relevant: Die Eidgenössische Steuerverwaltung nutzt die Angaben aus Bilanz und Erfolgsrechnung, um die Steuerlast deines Unternehmens zu berechnen. Damit alles korrekt abläuft, gibt es gesetzliche Vorgaben, die du beim Jahresabschluss zwingend einhalten musst.
Kurz gesagt: Ohne ein korrekt geführtes Hauptbuch gibt es keinen verlässlichen Jahresabschluss – und ohne diesen keine Transparenz für Partner, Behörden oder dich selbst.
Was ist ein Nebenbuch?
Nebenbücher – auch Hilfsbücher genannt – erfüllen eine wichtige Funktion in der Buchhaltung: Sie liefern vertiefte Informationen zu ausgewählten Bereichen der Finanzbuchhaltung. Während das Hauptbuch einen Gesamtüberblick bietet, gehen Nebenbücher ins Detail und sorgen so für Transparenz und Kontrolle bei spezifischen Geschäftsfeldern.
Einige klassische Beispiele für solche Zusatzbücher sind:
Debitorenbuchhaltung, die sämtliche Forderungen gegenüber Kunden dokumentiert
Kreditorenbuchhaltung, in der alle offenen Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten erfasst werden
Lohnbuchhaltung, zur Verwaltung von Gehältern, Sozialabgaben und Personalaufwand
Lagerbuchhaltung, die Bestände und Bewegungen im Warenlager nachvollziehbar macht
Anlagenbuchhaltung, in der Investitionen und Abschreibungen von Vermögenswerten verwaltet werden
Diese Nebenbücher unterstützen nicht nur bei der internen Organisation, sondern helfen auch dabei, die Einträge im Hauptbuch bei Bedarf detailliert zu belegen.
Wie hängen Journal, Hauptbuch und Nebenbuch in der Buchhaltung zusammen?
In der Buchhaltung übernehmen Journal, Hauptbuch und Nebenbücher unterschiedliche Rollen und ergänzen sich dabei perfekt.
Das Journal ist der erste Schritt: Alle Geschäftsvorfälle werden hier chronologisch und doppelt erfasst.
Im Hauptbuch folgt die sachliche Sortierung. Die Buchungen aus dem Journal werden den passenden Konten zugewiesen – z. B. Kasse, Forderungen oder Eigenkapital.
Nebenbücher liefern zusätzliche Details zu bestimmten Bereichen, etwa zu offenen Kundenrechnungen, Löhnen oder Lagerbeständen.
So entsteht ein vollständiges, klar strukturiertes Bild der Unternehmensfinanzen.
Hauptbuch führen: So funktioniert´s in der Praxis
Die Führung des Hauptbuchs folgt einem klaren Ablauf: Jeder Geschäftsvorfall wird zuerst im Journal erfasst – chronologisch und doppelt. Danach wandert die Buchung ins Hauptbuch, wo sie den passenden Sachkonten zugeordnet wird.
Beispiel in der Buchführung: Du hast einen kleinen Kerzen-Online-Shop
Am 5. März kaufst du Verpackungsmaterial für CHF 1’200 auf Rechnung (du zahlst also später).
1. Schritt: Buchung im Journal (Grundbuch)
Im Journal erfasst du den Geschäftsvorfall zeitlich geordnet.
Buchungssatz:
Verpackungsmaterial (Soll) an Kreditoren (Haben) CHF 1’200
Verpackungsmaterial ist ein Aufwand (geht ins Soll).
Kreditoren sind Verbindlichkeiten = Passiva (gehen ins Haben).
Es ist eine doppelte Buchung – eine auf der Soll-Seite, eine auf der Haben-Seite.
2. Schritt: Übertragung ins Hauptbuch
Jetzt wird der gleiche Buchungssatz ins Hauptbuch übertragen – aber nach Konten sortiert:
Konto Verpackungsmaterial (Soll-Konto / Aufwand):

Konto Kreditoren (Haben-Konto / Passiva):

3. Schritt: Du bezahlst am 15. März per Banküberweisung
Neuer Buchungssatz:
Kreditoren (Soll) an Bank (Haben) CHF 1’200
Kreditoren (Passiva) sinken → ins Soll
Bank (Aktiva) sinkt → ins Haben
Konto Kreditoren:

Konto Bank (Aktivkonto):

4. Schritt: Jahresabschluss
Zum Ende des Jahres:
Aktivkonten (z. B. Bank) und Passivkonten (z. B. Kreditoren) wandern in die Bilanz.
Aufwands- und Ertragskonten (z. B. Verpackungsmaterial) gehen in die Erfolgsrechnung.
Alle Konten werden abgeschlossen (= Saldo berechnet und übertragen ins Schlussbilanzkonto bzw. Gewinn- und Verlustkonto).
Jede Buchung hat zwei Seiten – Soll und Haben. Aktiva und Passiva müssen immer im Gleichgewicht sein.
💡Merksatz
Das Hauptbuch zeigt dir
Wie sich deine Aktiva (z. B. Bank, Lager) und Passiva (z. B. Schulden) verändern
Welche Aufwendungen und Erträge entstehen
Und ob am Ende alles im Gleichgewicht ist – doppelte Buchhaltung eben!
Fazit
Das Hauptbuch ist weit mehr als eine formale Pflicht – es ist das strukturierte Zentrum deiner Buchhaltung. Es sorgt dafür, dass alle finanziellen Bewegungen nicht nur sauber dokumentiert, sondern auch nachvollziehbar und auswertbar sind. Gemeinsam mit dem Journal und den Nebenbüchern bildet es ein zuverlässiges System, das dir hilft, deine Aktiva und Passiva im Blick zu behalten, Aufwand und Ertrag korrekt zu erfassen und deinen Jahresabschluss ordnungsgemäss zu erstellen.
Ob für Investoren, Steuerbehörden oder dein eigenes Controlling: Ein korrekt geführtes Hauptbuch schafft Vertrauen, Transparenz und Entscheidungsgrundlagen. Wer seine Buchführung im Griff hat, hat auch sein Unternehmen im Griff.
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Martin Steinbrecher ist als Online Marketing Specialist bei pebe AG tätig. Er ist für die Verwaltung der Webseiten, den gesamten deutschsprachigen Leadfunnel und die Growth-Strategie zuständig. Zusätzlich leitet er mit seiner umfangreichen Erfahrung die Contentstrategie über sämtliche digitale Kanäle.