Buchhalter in der Schweiz – Ausbildung, Aufgaben und Beruf
- Zuletzt aktualisiert:
- Autor: Martin Steinbrecher
Buchhalter spielen eine entscheidende Rolle in jedem Unternehmen, indem sie die finanzielle Integrität und Transparenz sicherstellen. Ihre Aufgaben reichen von der Erfassung und Überprüfung finanzieller Transaktionen bis hin zur Vorbereitung des Jahresabschlusses. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die vielfältigen Verantwortlichkeiten eines Buchhalters und zeigen auf, warum ihre Arbeit für den Erfolg und die Stabilität eines Unternehmens unverzichtbar ist.
Was ist ein Buchhalter?
Buchhalter erfassen in der Geschäftsbuchhaltung die im geschäftlichen Verkehr eines Unternehmens anfallenden finanziellen Transaktionsdaten, überprüfen diese und führen am Ende einer Rechnungsperiode in der Finanzbuchhaltung vorbereitende Tätigkeiten für den Jahresabschluss durch.
Während „Buchhaltung“ oft synonym zu „Accounting“ verwendet wird, bezieht sich Buchhaltung spezifisch auf das Sammeln und Dokumentieren von Finanzdaten, während Accounting weiter geht, indem es diese Daten analysiert und in Handlungsempfehlungen umwandelt.
Welche Aufgaben hat ein Buchhalter?
Die Aufgaben in der Buchhaltung sind vielfältig und umfassen sämtliche Tätigkeiten im Finanz- und Rechnungswesen. Ein Buchhalter ist dafür verantwortlich, alle Geschäftsvorfälle eines Unternehmens vollständig und ordnungsgemäß zu erfassen und zu dokumentieren.
In kleineren Unternehmen werden die Buchhaltungsaufgaben meist von ein oder zwei Personen übernommen, während in grösseren Firmen oft mehrere spezialisierte Abteilungen existieren. Zu den Hauptbereichen der Buchhaltung gehören die Finanz- und Bilanzbuchhaltung, die Lohnbuchhaltung, die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung und die Anlagenbuchhaltung.
Aufgaben des Buchhalters im Überblick
Die Aufgaben eines Buchhalters sind äusserst vielfältig und reichen von der Verwaltung des Zahlungsverkehrs bis hin zu Investitionsempfehlungen. Zu seinen Tätigkeiten gehören unter anderem:
Überwachung aller finanziellen Transaktionen (Einnahmen und Ausgaben)
Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle
Ordnungsgemässe Aufbewahrung, Dokumentation und Pflege sämtlicher finanzieller Unterlagen
Erstellung und Analyse von Finanzberichten (Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen)
Erstellung von Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen
Überwachung der Konten und des Budgets
Bearbeitung von Vorgängen im Mahn- und Inkassowesen
Ermittlung des Cashflows (Kapitalflussrechnung) eines Unternehmens
Ordnungsgemässe Zahlung von Steuern und Erstellung der Steuererklärung
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Steuerordnungen
Ermittlung von Steuervergünstigungen und -abzügen
Planung und Kontrolle des finanziellen Risikomanagements eines Unternehmens
Berichterstattung an die Geschäftsführung
Kommunikation mit externen Dienstleistern (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer etc.)
Buchhaltung lernen - diese Kompetenzen brauchst du
Um als Buchhalter tätig zu sein, ist es unerlässlich, sorgfältig und sicher mit Zahlen umgehen zu können. Organisierte Arbeitsweisen und ein hohes Mass an Pflichtbewusstsein sind ebenfalls grundlegende Anforderungen. Diese Skills solltest du mitbringen:
Hard Skills für Buchhalter:
Fundierte Kenntnisse in Rechnungswesen, Steuer- und Wirtschaftsrecht
Fähigkeit zur Organisation eines effizienten Zahlungsverkehrs
Kenntnisse von Buchhaltungssoftware (z.B. DATEV)
EDV-Anwendungskenntnisse
Hohe Affinität im Umgang mit Zahlen
Analytische Vorgehensweise
Sorgsame und zuverlässige Arbeitsweise
Soft Skills für Buchhalter:
Hohe Belastbarkeit
Stressresistenz
Organisationstalent
Eigeninitiative
Zuverlässigkeit
Leistungsbereitschaft
Übersicht der fachlichen Kompetenzen eines Buchhalters
Fachliche Kompetenzen eines Buchhalters umfassen:
Kosten- und Leistungsrechnung
Buchführung
Jahresabschlusserstellung
Kenntnisse im Handels- und Steuerrecht
Abwicklung des Zahlungsverkehrs
Zusätzliche Fachkenntnisse eines Buchhalters umfassen:
Anlagenbuchhaltung
Controlling
Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
Finanzplanung und Finanzwirtschaft
Bearbeitung von Gewerbe- und Körperschaftsteuer
Lohn- und Gehaltsbuchhaltung
Mahn- und Klagewesen
Plankostenrechnung
Führung der Sachkontenbuchhaltung
Erstellung von Steuererklärungen
Abwicklung der Umsatzsteuer
Vorkontierung
Weiterbildung und Ausbildung zum Buchhalter
Es gibt drei Hauptwege, um als Sachbearbeiter/in im Rechnungswesen tätig zu werden, die alle zum Beruf des Buchhalters führen können:
Höhere Handelsschule: Diese bildet innerhalb von drei Jahren zu Abschlüssen wie dem EFZ für Kaufleute oder der kaufmännischen Berufsmaturität aus, mit regelmäßigen Zwischenprüfungen und abschliessenden eidgenössischen Prüfungen.
Fachhochschule für Wirtschaft: Studierende können hier einen Bachelor oder Master in Betriebswirtschaftslehre erwerben, wobei das Studium typischerweise drei Jahre für den Bachelor und etwa zwei Jahre für den Master umfasst.
Erwachsenenbildung: Als der direkteste und schnellste Weg für Erwachsene, ermöglicht diese Form der Ausbildung einen zügigen Einstieg in die Buchhaltung und wird besonders für diejenigen empfohlen, die schnell als Sachbearbeiter im Rechnungswesen arbeiten möchten.
Ausbildungen zum Buchhalter Schweiz:
Mit folgenden Ausbildungen kannst du den Beruf Buchhalter in der Schweiz ausführen:
Diplom als Assistent/in Rechnungswesen;
Diplom als Sachbearbeiter/in Rechnungswesen;
Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis
Diplom Experte/Expertin für Finanzen und Controlling
Diplom des Wirtschaftsprüfers/der Wirtschaftsprüferin
Buchhalter und Treuhänder: Wo ist der Unterschied?
1. Buchhalter
Aufgaben: Ein Buchhalter ist hauptsächlich für die Dokumentation und Verwaltung der finanziellen Transaktionen eines Unternehmens zuständig. Zu den typischen Aufgaben gehören das Führen der Haupt- und Nebenbücher, die Vorbereitung der Jahresabschlüsse, die Abwicklung von Zahlungsvorgängen, das Mahnwesen und die Lohnbuchhaltung.
2. Treuhänder
Aufgaben: Ein Treuhänder in der Schweiz bietet eine breitere Palette an Dienstleistungen an, die über die klassische Buchhaltung hinausgehen. Neben der Buchhaltung beinhaltet dies auch Steuerberatung, Unternehmensberatung, Revisionen sowie Rechtsberatung in wirtschaftlichen Angelegenheiten. Treuhänder können auch in Funktionen wie der Nachlassverwaltung oder als Konkursverwalter tätig sein.
Wie viel verdient ein Buchhalter?
In der Schweiz liegen die Gehälter im Bereich Rechnungswesen und Finanzen generell hoch. Eine Salärstudie von WEKA zeigt, dass ein Buchhalter jährlich im Schnitt CHF 89,700 verdienen kann.
Das tatsächliche Gehalt wird durch verschiedene Faktoren wie Bildungsniveau und Berufserfahrung beeinflusst, was bedeutet, dass sich das Einkommen im Laufe der Zeit erhöhen kann – eine erfreuliche Aussicht!
Online Buchhalter der Zukunft - Vorteile und Nachteile einer Buchhaltungssoftware
Die Entscheidung zwischen der Nutzung einer Buchhaltungssoftware hängt von verschiedenen Faktoren wie Unternehmensgrösse, Budget, Komplexität der finanziellen Vorgänge und persönlichen Präferenzen ab. Hier sind einige Vor- und Nachteile, die bei der Abwägung berücksichtigt werden sollten:
Vorteile einer Buchhaltungssoftware
Kosteneffizienz: In der Regel sind die Kosten für eine Buchhaltungssoftware geringer als die für einen Buchhalter, besonders für kleine Unternehmen und Start-ups.
Zeitersparnis durch Automatisierung: Routineaufgaben wie das Verbuchen von Rechnungen und die Abstimmung von Konten können automatisiert werden, was Zeit spart und es ermöglicht, sich auf andere Geschäftsbereiche zu konzentrieren.
Fehlerreduktion: Software kann menschliche Fehler bei der Dateneingabe und -verarbeitung reduzieren, indem sie Konsistenzprüfungen und automatische Berechnungen durchführt.
Zugänglichkeit: Online-Buchhaltungssoftware bietet von überall und jederzeit Zugriff auf Finanzdaten, was für die heutige mobile und dynamische Geschäftswelt ideal ist.
Skalierbarkeit: Softwarelösungen können leicht an wachsende Geschäftsanforderungen angepasst werden, etwa durch Hinzufügen neuer Funktionen oder Integrationen mit anderen Tools.
Nachteile einer Buchhaltungssoftware
Begrenzte Beratung und Expertise: Eine Software kann keine massgeschneiderten Beratungen oder strategische Geschäftsentscheidungen bieten, die ein erfahrener Buchhalter leisten könnte.
Lernkurve: Die Einarbeitung in eine neue Software kann anfangs herausfordernd sein, und es ist oft notwendig, Schulungen zu durchlaufen oder technischen Support zu beanspruchen.
Überwachung und Kontrolle: Automatisierte Systeme benötigen eine sorgfältige Überwachung, da Fehler in den Daten zu fehlerhaften Ausgaben und Berichten führen können.
Komplexitätsgrenzen: Für sehr spezifische oder komplexe Buchhaltungsanforderungen kann Standardsoftware ohne Anpassungen unzureichend sein.
Online Buchhaltung mit pebe Live einfach gemacht
Pebe Live vereinfacht die Online-Buchhaltung erheblich, indem es Nutzern ermöglicht, ihre Finanzdaten in Echtzeit zu verwalten und zu analysieren. Durch eine benutzerfreundliche Oberfläche und automatisierte Funktionen ermöglicht unsere Software eine schnelle und effiziente Verarbeitung der Buchhaltungsaufgaben. Ob es um das Hochladen von Belegen, das Generieren von Berichten oder das Verwalten von Zahlungsströmen geht – pebe Live deckt alle Aspekte ab und macht Buchhaltung für Unternehmen jeder Grösse zugänglich und unkompliziert.
Fazit
Buchhalter bilden das finanzielle Rückgrat jedes Unternehmens. Sie sind für die Erfassung, Überprüfung und Aufbereitung finanzieller Transaktionen zuständig und tragen wesentlich zur finanziellen Integrität und Transparenz bei. Die Ausbildung zum Buchhalter kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Die Tätigkeit eines Buchhalters erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis für Rechnungswesen und Steuerrecht, sondern auch diverse Soft Skills wie Belastbarkeit und Organisationsfähigkeit. Die Nutzung einer Buchhaltungssoftware bringt viele Vorteile mit sich – der Einsatz muss jedoch immer im spezifischen Fall abgewogen werden.
Jetzt pebe Live kostenfrei und unverbindlich testen!
Martin Steinbrecher ist als Online Marketing Specialist bei pebe AG tätig. Er ist für die Verwaltung der Webseiten, den gesamten deutschsprachigen Leadfunnel und die Growth-Strategie zuständig. Zusätzlich leitet er mit seiner umfangreichen Erfahrung die Contentstrategie über sämtliche digitale Kanäle.