Abschreibungen – Die buchhalterischen Wertverluste erklärt
Über die Zeit verlieren Anlagevermögen wie bspw. Maschinen oder Fahrzeuge an Wert. Dies geschieht wegen des Verschleisses durch regelmässige Benutzung, Alterung, Preisverfall oder Unfallschäden. In der Buchhaltung werden solche Wertminderungen als Abschreibungen erfasst.
Schafft sich ein Betrieb eine neue Anlage an, werden die Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten nicht als vollständiger Aufwand dieses Jahres erfasst, sondern auf die Jahre der Nutzung der Anlage verteilt. Damit kann der jährliche Wertverlust anschaulich dargestellt werden.
Wie entstehen Abschreibungen?
Wie bereits erwähnt, können Abschreibungen verschiedene Ursachen haben. Ein paar praktische Beispiele sind:
- Abnutzung durch Verbrauch
- Verschleiss über die Zeit
- Verwitterung
- Unfälle
- Veraltung der Technik, aufgrund sonstiger technischer Fortschritte
- Ablauf von Schutz- bzw. Nutzungsrechten
Höhe von Abschreibungen
Abschreibungen gelten als abzugsfähige Wertverluste und werden als Betriebsausgaben verbucht. Dadurch sinkt der Gewinn und die Steuerlast wird vermindert. Schauen Sie sich dazu das Merkblatt „Geschäftliche Betriebe“ der ESTV an.
Beginn der Abschreibung
Abschreibungen beginnen nicht mit der tatsächlichen Nutzung, sondern mit dem Tag des Kaufes bzw. der Lieferung der Anlage. Es wird jedoch auf monats- und nicht tagesgenau gerechnet. Wir also meinem Unternehmen bspw. eine Landmaschine am 17. September geliefert, schreibt man den ganzen September ab: Bis zum Ende des Kalenderjahrs würde man vier Monate abschreiben. Man teilt dabei den jährlichen Abschreibungsbetrag durch 12 und multipliziert anschliessend mit der Anzahl der abzuschreibenden Monate.
Ende der Abschreibung
Abgeschrieben wird solange, bis der Gebrauch der Anlage eingestellt wird oder sie keinen Buchwert mehr hat. Üblicherweise folgt dann Verkauf, Verlust oder Verschrottung. Anlagen deren Buchwert bei 0 liegt, können aber bei gutem Zustand trotzdem weiter benutzt werden. In diesem Fall ist der Anreiz zur Weiterbenutzung meist ein nostalgischer Wert.
Methoden für Abschreibungen
Generell unterscheidet man in zwei Methoden:
- Direkte Abschreibung
Hierbei zieht man den Aufwand direkt vom Wert des Gegenstands ab und weist ihn in der Bilanz aus. Die laufenden Abschreibungen zieht man dabei direkt von den Anschaffungskosten ab. - Indirekte Abschreibung
Bei dieser Methode bildet man einen Korrekturposten zur Wertberichtigung, auf den dann zukünftige Abschreibungen kumuliert werden. Dazu muss man sämtliche Abschreibungen sammeln und als Wertberechtigungsposten ansetzen. In der Bilanz führ man sie entweder mit positiven Vorzeichen auf der Passivseite oder mit negativem Vorzeichen auf der Aktivseite auf.
Darüber hinaus, kann man entscheiden, ob man linear oder degressiv abschreiben möchte:
- Linear
Hier verteilt sich der Betrag linear über die Nutzungsjahre. - Degressiv
Beim degressiven Vorgehen, setzt man die Beträge der vorherigen Jahre höher an als in den nachfolgenden. Folglich sinken im Verlaufe der Zeit die Beträge. Das ist deshalb intuitiv, da der eigentliche Wert der Anlage in einer ähnlich degressiven Kurve abnimmt. Bspw. verlieren Waren wie Autos oder Computer in den ersten Monaten deutlich schneller an Wert als in späteren Phasen ihrer Nutzung.