Passiven in Buchhaltung und Bilanz: Definition und Beispiele

Passiven in der Buchhaltung und Bilanz

In einer Bilanz werden die finanziellen Verhältnisse eines Unternehmens abgebildet, indem die Aktiven (Vermögenswerte) und Passiven (Verbindlichkeiten und Eigenkapital) aufgelistet werden.

Eine ausgeglichene Bilanz ist essenziell, da beide Seiten stets im Gleichgewicht sein müssen. Die Passiven geben dabei Auskunft darüber, wer dem Unternehmen Kapital zur Verfügung gestellt hat und wie dieses finanziert wird – sei es durch Eigenkapital oder Fremdkapital.

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was sind Passiven?

Die Passiven einer Bilanz spiegeln wider, aus welchen Quellen das Kapital stammt, das zur Finanzierung der Vermögenswerte eines Unternehmens dient. Sie geben also Aufschluss darüber, woher das Geld kommt, mit dem das Unternehmen wirtschaftet. Dabei unterscheidet man zwischen Eigenkapital, wie zum Beispiel zurückgehaltenen Gewinnen, und Fremdkapital, das durch Kredite oder Hypotheken bereitgestellt wird.

Die Passivseite der Bilanz zeigt somit, wie das Unternehmen finanziert ist und wer die Kapitalgeber sind. Das Fremdkapital umfasst dabei die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber externen Gläubigern, wie Banken oder Lieferanten. Diese Schulden werden nach ihrer Fälligkeit gegliedert. Das Eigenkapital hingegen repräsentiert den Anteil des Unternehmens, der den Eigentümern gehört und ergibt sich aus der Differenz zwischen Aktiva und Fremdkapital.

Die Bilanz ist eine Momentaufnahme der finanziellen Situation eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt, häufig am 31. Dezember.

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Passiven und Aktiven: Das ist der Unterschied

Aktiven und Passiven sind zwei Seiten derselben Medaille, da sie das Vermögen eines Unternehmens aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.

Die Aktiven gliedern sich in Umlaufvermögen (kurzfristig verfügbar, wie Bargeld oder Vorräte) und Anlagevermögen (langfristige Güter wie Immobilien oder Maschinen). Auf der Passivseite unterscheidet man zwischen Fremdkapital (Schulden gegenüber Dritten, wie Lieferanten oder Banken) und Eigenkapital (die Mittel, die den Eigentümern des Unternehmens gehören). So erhält man einen klaren Überblick über die finanzielle Struktur und Stabilität des Unternehmens.

In der Bilanz werden die Aktiven auf der linken Seite und die Passiven auf der rechten Seite aufgeführt. Ihre Summe muss immer identisch sein, da das Vermögen des Unternehmens vollständig entweder durch Fremdkapital oder Eigenkapital finanziert wird.

Beispiel:

Dein Unternehmen kauft ein Firmenfahrzeug für CHF 50’000 und finanziert es durch einen Bankkredit. Das Fahrzeug wird als Aktivposten in der Bilanz erfasst, da es dem Unternehmen gehört und genutzt wird. Der Bankkredit hingegen wird auf der Passivseite verbucht, weil er die Quelle für die Finanzierung darstellt. In der Bilanz erscheinen somit sowohl das Fahrzeug als auch der Kredit mit einem Wert von CHF 50’000 – genau das ist das Prinzip der doppelten Buchführung.

Merke:

  • Aktiven = Mittelverwendung: Sie zeigen, wofür das Kapital verwendet wird, also welche Vermögenswerte im Unternehmen vorhanden sind.

  • Passiven = Mittelherkunft: Sie geben an, woher das Kapital stammt, ob durch externe Gläubiger oder durch Eigenmittel.

Unterteilung der Passiven in der Bilanz

Die Passiven einer Bilanz gliedern sich in zwei Hauptbereiche: Eigenkapital und Fremdkapital. Beide zusammen ergeben die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens.

Eigenkapital

Das Eigenkapital stellt das Vermögen dar, das den Eigentümern eines Unternehmens gehört und bildet die finanzielle Grundlage. Es besteht aus:

  • Eingebrachtem Kapital (Aktien- oder Stammkapital)

  • Einbehaltenen Gewinnen

  • Gewinnvorträgen

  • Gesetzlichen Reserven

Dieses Kapital steht dem Unternehmen dauerhaft zur Verfügung und stellt die Eigentumsrechte der Inhaber dar.

Fremdkapital

Fremdkapital umfasst alle Verbindlichkeiten, die das Unternehmen gegenüber externen Gläubigern hat. Es wird unterteilt in:

Kurzfristige Verbindlichkeiten (fällig innerhalb eines Jahres):

  • Schulden gegenüber Lieferanten (Kreditoren)

  • Kurzfristige Darlehen und Verbindlichkeiten

  • Passive Rechnungsabgrenzungen

Langfristige Verbindlichkeiten (fällig nach mehr als einem Jahr):

  • Langfristige Darlehen

  • Hypotheken

  • Anleihen

Passiven Beispiele

Hier sind einige typische Beispiele für Posten im Bereich der Passiven in der Buchhaltung:

1. Kurzfristiges Fremdkapital (Schulden, die innerhalb eines Jahres fällig sind)

  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren): Offene Rechnungen, die an Lieferanten oder Dienstleister noch zu zahlen sind.

  • Kontokorrentkredite (Überziehungskredite): Kurzfristige Bankkredite oder Überziehungen.

  • Steuerschulden: Fällige, aber noch nicht bezahlte Steuern.

  • Sozialversicherungsverbindlichkeiten: Beträge, die für Sozialversicherungen (z. B. AHV, IV, ALV) zu zahlen sind.

  • Rückstellungen für kurzfristige Verpflichtungen: Rückstellungen für potenzielle kurzfristige Ausgaben wie Prozessrisiken oder Garantieleistungen.

  • Vorauszahlungen von Kunden: Zahlungen von Kunden für Leistungen oder Produkte, die noch nicht erbracht bzw. geliefert wurden.

2. Langfristiges Fremdkapital (Schulden, die nach einem Jahr fällig sind)

  • Hypothekarschulden: Langfristige Darlehen für Immobilien.

  • Langfristige Bankdarlehen: Kredite, die über einen längeren Zeitraum als ein Jahr laufen.

  • Rückstellungen für langfristige Verpflichtungen: Rückstellungen für Risiken oder Verbindlichkeiten, die erst in der Zukunft fällig werden, wie z. B. Pensionsrückstellungen.

  • Anleihen: Vom Unternehmen ausgegebene Schuldverschreibungen, die über einen längeren Zeitraum zurückgezahlt werden müssen.

3. Eigenkapital

  • Aktienkapital/Stammkapital: Das Kapital, das von den Eigentümern in das Unternehmen eingebracht wurde.

  • Gesetzliche Reserven: Reserven, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften gebildet werden müssen.

  • Freiwillige Reserven: Vom Unternehmen gebildete Rücklagen, die über das gesetzliche Minimum hinausgehen.

  • Gewinnvortrag: Nicht ausgeschüttete Gewinne aus Vorjahren.

  • Jahresgewinn oder Jahresverlust: Der im laufenden Geschäftsjahr erzielte Gewinn oder Verlust.

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Fazit

Die Passiven sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Bilanz, da sie die Finanzierungsquellen eines Unternehmens darstellen. Sie geben Aufschluss darüber, ob das Unternehmen durch Eigenkapital oder Fremdkapital finanziert ist, und zeigen, welche Verbindlichkeiten gegenüber externen Gläubigern bestehen. Eine klare Gliederung in kurzfristige und langfristige Schulden sowie Eigenkapital ermöglicht es, die finanzielle Lage und Stabilität des Unternehmens zu beurteilen.

Das Zusammenspiel von Aktiven und Passiven bildet die Grundlage der doppelten Buchführung und sorgt dafür, dass die Bilanz immer im Gleichgewicht bleibt. Dies ist entscheidend für eine transparente und verlässliche Darstellung der Unternehmensfinanzen.

Mit einem klaren Verständnis der Passiven und einer effizienten Buchhaltungssoftware wie pebe Live kannst du sicherstellen, dass deine Buchhaltung stets korrekt und übersichtlich ist, was eine solide Basis für unternehmerische Entscheidungen schafft.

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Martin Steinbrecher

Martin Steinbrecher ist als Online Marketing Specialist bei pebe AG tätig. Er ist für die Verwaltung der Webseiten, den gesamten deutschsprachigen Leadfunnel und die Growth-Strategie zuständig. Zusätzlich leitet er mit seiner umfangreichen Erfahrung die Contentstrategie über sämtliche digitale Kanäle.

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